Wir haben uns bereits die Bradleykurve etwas genauer angesehen. Damit du aber dich und dein Unternehmen richtig einordnen kannst, solltest du den Dunning-Kruger-Effekt beachten. Dieser bezeichnet die kognitive Verzerrung im Selbstverständnis inkompetenter Menschen. Was das konkret heißt? Solche Menschen überschätzen die eigenen Fähigkeiten extrem. Gleichzeitig erkennen sie überlegene Fähigkeiten bei anderen nicht. Das bedeutet, das sie Ausmaß der eigenen Inkompetenz nicht erkennen. Wenn wir ehrlich sind, sind wir wohl alle schon in der Arbeitswelt mit solchen Situationen und Kollegen konfrontiert worden.

Es geht auch in die andere Richtung – der Dunning-Kruger-Effekt bei leistungsstarken Personen

Aber, es geht nicht nur darum, dass Menschen mit geringen Fähigkeiten ihre Fähigkeiten überschätzen. Nein. Einige Forscher schließen in ihrer Definition auch den gegenteiligen Effekt ein. Der besagt, dass leistungsstarke Personen dazu tendieren ihre Fähigkeiten zu unterschätzen. Gemessen wird der Dunning-Kruger-Effekt meist durch den Vergleich der Selbsteinschätzung und der objektiven Leistung. Bspw. können Probanden dazu aufgefordert werden ein Quiz zu absolvieren und am Ende eine Einschätzung abzugeben. Diese Einschätzung wird dann mit dem ausgewerteten Quiz verglichen.

Warum ist das aber so?

Der Dunning-Kruger-Effekt wird im Normal in Bezug auf metakognitive Fähigkeiten erklärt. Der Ansatz besagt, dass leistungsschwache Personen nicht die Fähigkeit haben zwischen guten und schlechten Leistungen zu unterscheiden. Sie erkennen den qualitativen Unterschied zwischen ihren eigenen Leistungen und denen von anderen nicht. Daher neigen sie zur Selbstüberschätzung. Man kann also sagen: der Mangel an Kompetenz geht gleichzeitig mit der Unwissenheit des Mangels einher.

Was macht den Dunning-Kruger-Effekt so problematisch?

In der Praxis hat diese kognitive Verzerrung bisweilen schwerwiegende Folgen. Menschen können dadurch Fehlentscheidungen treffen. Von der Übernahme neuer Aufgaben, denen man nicht gewachsen ist über die falsche Berufswahl (weil man für den Job nicht geeignet ist) bis hin zu einem Verhalten, das sich selbst oder andere gefährdet (schlicht, weil man nicht weiß, dass einem die erforderlichen Fähigkeiten fehlen) – die Konsequenzen können vielfältig sein. Darüber hinaus kann der Effekt Betroffene daran hindern, sich mit ihren Mängeln auseinanderzusetzen. Das beeinflusst natürlich die persönliche und berufliche Entwicklung – im negativen Sinne.

In der Praxis macht uns der Dunning-Kruger-Effekt oft das Leben schwer

Das Problem, welches der Dunning-Kruger-Effekt mit sich bringt ist, dass inkompetente Menschen nicht nur ihre Leistungen überschätzen und gleichzeitig die Leistungen anderer verkennen. Nein, sie sind sich dessen nicht einmal bewusst. Fragt man sie nach ihren Leistungen sind sie felsenfest davon überzeugt die besten Lösungen zu haben. Auch wenn es nicht so ist. Auch, wenn man ihnen aufzeigt, dass das nicht der Fall ist, halten sie an ihrer Meinung fest. Oft sehen sie auch die Notwendigkeit nicht sich weiterzubilden, um ihre Kompetenzen zu steigern.

  • Inkompetente Menschen überschätzen oft ihre eigenen Fähigkeiten
  • Gleichzeitig können sie das Ausmaß ihrer Inkompetenz nicht erkennen
  • Dadurch bauen sie ihre Kompetenzen nicht weiter aus
  • Sie unterschätzen die überlegenen Fähigkeiten anderer Menschen

Jetzt weißt du, was der Dunning-Kruger-Effekt ist und wie er dich beeinflussen kann. Bei deinen Mitarbeitergesprächen, ebenso wie bei der Nutzung der Bradleykurve. Die Frage, die sich aber aufdrängt ist. Was kann man gegen diese Selbstüberschätzung tun? Der erste Schritt einzusehen, dass der gesunde Menschenverstand oftmals nicht ausreicht um komplexe Probleme zu lösen. Das Schlüsselwort heißt Selbstreflexion. Wie sagte eins Sokrates: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Deine Aufgabe ist es, Menschen zu erkennen, die dem Dunning-Kruger-Effekt unterliegen und entsprechend damit umzugehen.

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Es grüßt dich herzlichst, dein Stefan Bartel!

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