Ein Unternehmen besitzt im Idealfall eine definierte Unternehmenskultur. Das bedeutet es gibt Leitlinien und Werte, an denen sich Mitarbeiter im Kontakt mit Kunden, Lieferanten und Kollegen orientieren sollen. Aber auch weiter gefasste Rahmenbedingungen wie der Umgang mit der Umwelt oder ethische Ansätze sind darin enthalten. Die wichtigste Frage ist: wie weit werden diese Werte im Betrieb auch gelebt? Aus meiner mehr als 30-jährigen Erfahrung kann ich sagen, dass die verfasste Unternehmenskultur in den meisten Fällen nicht umgesetzt wird. Selbst wenn, sie vom CEO persönlich nach unten getragen wird, scheitert sie oftmals schon an der nächsten Managementlinie. Wie aber kann man dem entgegenwirken? Richtig, mit einem Kulturwandel. Einem richtig durchgeführten Kulturwandel.

Warum scheitern die meisten Unternehmen mit ihrer erarbeiteten Unternehmenskultur?

Oftmals ist die entwickelte Unternehmenskultur wirklich sinnvoll und durchdacht. Punkte wie Nachhaltigkeit in Umweltfragen, Vertrauenswürdigkeit gegenüber Kunden und Lieferanten oder die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien sind eine gute Sache. Viele Unternehmen setzen auch wirklich viel daran, dass die Unternehmenskultur von den Mitarbeitern wahrgenommen wird. Sei es mit einem persönlichen Brief des SEO, Kärtchen mit der Unternehmenskultur zum auswendig lernen oder einem Multiple-Choice-Test zur Abfrage. Die Folge dieser Maßnahmen? Fast jeder kann die Niederschrift auswendig, aber keiner lebt sie. Für mich gibt es hier im Wesentlichen drei Punkte für das Scheitern.

  1. Die Kultur ist schlichtweg zu abgehoben für eine tatsächliche Umsetzung (der Ansatz ist zu strategisch).
  2. Die Mitarbeiter erkennen keinen Sinn in der Einhaltung dieser Werte oder empfinden sie als hinderlich (der praktische Ansatz fehlt).
  3. Weder das Topmanagement noch die Führungskräfte der nächstfolgenden Ebenen, stehen hinter dieser Unternehmenskultur.

Der letzte Punkt ist dabei die häufigste Ursache für das Scheitern einer Kulturentwicklung und eines Kulturwandels.

Mit der 2V2A-Technik können Veränderungsprozesse, wie ein Kulturwandel, erfolgreich umgesetzt werden

Damit Veränderungen nachhaltig umgesetzt und mitgetragen werden, kann man sich ganz einfach nach der 2V2A-Technik richten. Die Bezeichnung steht für die jeweiligen Anfangsbuchstaben der einzelnen Schritte.

Verstehen: Erst wenn man etwas versteht, einen Zusammenhang, kann man sinnvolle Tätigkeiten ableiten. Das Verstehen hilft uns dabei, das Misstrauen der Beteiligten zu überwinden.

Verbinden: Hat man es verstanden, muss man in der Lage sein Verbindungen herzustellen. Passend zur eigenen Situation. Dafür muss man eine Übertragung leisten können. Das Zauberwort hierbei heißt Abstraktionsfähigkeit.

Anpassen: Um diesen Schritt erfolgreich zu absolvieren, benötigt man ein gewisses Maß an Tiefenwissen. Man braucht mehr als nur theoretisches Wissen, sondern auch Erfahrung. Man muss wissen, worauf es in der Praxis ankommt. Nur dann können die Methoden und vielleicht auch das eigentliche Ziel adäquat angepasst werden. An das Unternehmen, an die Mitarbeiter und an die Unternehmenskultur.

Anwenden: Die erarbeiteten Ideen, Vorschläge und Empfehlungen müssen auch praktisch angewendet werden. Dabei wird man feststellen, dass Veränderungen Zeit benötigen. Je öfter und je intensiver man sich mit den verschiedenen Methoden befasst, umso einfacher wird es diese an die eigenen Begebenheiten anzupassen.

Warum erfordert ein Kulturwandel so viel Zeit?

Auch, wenn man vielleicht denkt, man hat eine Abkürzung im Veränderungsprozess gefunden, muss ich dich enttäuschen. In den meisten Fällen ist es keine Abkürzung, sondern ein Umweg, der einen wieder auf den ursprünglichen Weg zurückführt. Lern- und Erfahrungsprozesse benötigen einfach Zeit. Denn der Zwillingsbruder der Veränderung ist der Widerstand. Das bedeutet, dass jede Veränderung ein enormes Maß an Beharrlichkeit verlangt. Man muss an den angestoßenen Prozessen dranbleiben. Daher benötigen die meisten Kulturveränderungen in einem Unternehmen zwischen 3 und 8 Jahren. Daher gilt das Motto: Never give up!

Das Fazit: ein Kulturwandel ist wie jeder andere Veränderungsprozess auch zu handhaben. Ein Veränderungsprozess braucht nicht nur die richtige Technik (2V2A), sondern auch Kontinuität und Beharrlichkeit. Entscheidend dabei ist, dass die zur Verfügung stehenden Methoden an das eigene Unternehmen, die Mitarbeiter und die Kultur angepasst werden. Die gute Nachricht: wer dran bleibt und sein Bestes gibt, wird am Ende auch zum Ziel gelangen.

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Ich freue mich auf dich… bleib mir gewogen.

Es grüßt dich herzlichst, dein Stefan Bartel!

SAFETY CULTURE COACH® & Experte für Führungskommunikation