In Teamsituationen gibt es als Führungskraft oder Safety Culture Manager® verschiedene Dinge zu beachten. Insbesondere gibt es hier drei Herausforderungen. Zum einen das Auftreten und Sprechen vor einer Gruppe, gerade dann, wenn man keine Akzeptanz findet. Zum anderen muss man wissen, wie man mit Widerständen und Konflikten umgeht, wenn Teilnehmer nicht umsetzen, was von ihnen gefordert wurde. Diese beiden Punkte haben wir in den letzten Blogartikeln bereits behandelt. Interessant wird es beim dritten Aspekt. Nämlich den Methoden zur ergebnisorientierten Steuerung von Gruppen, wenn es inhaltlich nicht mehr weiter geht.

Wichtig: erkenne den Unterschied zwischen Widerständen und der ergebnisorientierten Steuerung

Viele Konflikte oder Widerstände treten in einem Team überhaupt erst auf, wenn die Führungskraft zu schwach oder auch zu direktiv auftritt. Sobald eine Gruppe Unsicherheiten beim Teamleiter wahrnimmt, beginnt sie – normalerweise als unterbewusste Reaktion – gegen diese Führungskraft vorzugehen. Dasselbe passiert, wenn sich eine Gruppe zu sehr eingeschränkt oder manipuliert fühlt. Befindet man sich in solch einer Situation und tritt dann eine Unstimmigkeit auf und erhalten die Mitglieder zu viel, oder in Abhängigkeit von der Situation, zu wenig Freiräume, kippt die Stimmung. Die Entwicklung in diese Richtung kann rasend schnell gehen, sodass man als Gruppenleiter schnell im Mittelpunkt des Konflikts steht.

Als Safety Culture Manager® ohne Weisungsrecht solltest du stets die Mitarbeiter so intensiv wie möglich einbeziehen und sie an Veränderungen teilhaben lassen. Ein direktives Auftreten muss hier wohl abgewogen sein.

Die Moderationsmethode zur ergebnisorientierten Steuerung von Gruppen

Eine Moderation kann helfen Sichtweisen zu verdeutlichen und Standpunkte zu veranschaulichen. Befindet man sich bereits in einem Konflikt müssen andere Techniken angewandt werden. Zudem muss klar sein, auch wenn Teammitglieder gerne an der Zukunftsgestaltung und Lösungsfindung mitwirken wollen, entspricht dieser Weg nicht automatisch einer Basisdemokratie als Führungsmodell. Demokratie funktioniert nur bis zu einem gewissen Punkt. Letztendlich muss immer eine Person die Entscheidungen treffen. Demzufolge treffen wir also keine Entscheidungen im Team, sondern immer alleine. Entscheidungen können im Team aber vorbereitet werden. Wichtigste Frage bei der Moderationsmethode: welche Rolle soll der Moderator einnehmen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Klassisch, der Moderator ohne inhaltliche Verantwortung und der mit inhaltlicher Verantwortung. Wenn du bspw. als externer Sicherheitsexperte in ein Unternehmen kommst, um einen Workshop zum Thema Arbeitssicherheit zu machen, bist du in der klassischen Moderatorenrolle. Solange also keine Sicherheitsaspekte verletzt werden, ist es deine Aufgabe in der zur Verfügung stehenden Zeit ein Ergebnis zu erreichen. Die Gruppe ist für die Qualität dessen verantwortlich.

Der Moderator ohne inhaltliche Verantwortung zur ergebnisorientierten Steuerung von Gruppen

Welche Aufgaben hat man nun als Moderator, wenn man keine inhaltliche Verantwortung trägt? Wichtig ist hier vor allem, dass man seine eigenen Meinungen, Ziele und Werte zurückhält.  Zudem solltest du keine Meinungsäußerungen oder Verhaltensweisen bewerten. Es gibt für dich kein richtig oder falsch. In der Interaktion ist deine Haltung immer fragend. Denn mit eben diesen Fragen aktivierst und öffnest du die Gruppe füreinander und für das Thema. Deine Hauptaufgaben als Moderator ohne inhaltliche Verantwortung sind also:

  • Du hilfst den Teilnehmern möglichst selbstverantwortlich zu reagieren
  • Du fasst im Verlauf der Sitzung alle Äußerungen der Gruppe als Signale auf
  • Du löst auftretende Konflikte, indem du den Teilnehmern ihr eigenes Verhalten bewusst machst
  • Du diskutierst nicht über Methoden, sondern wendest sie an
  • Du schaffst Ausgleich in der Gruppe und gibst zurückhaltenden Teilnehmern mehr Raum und bremst besonders aktive Gruppenmitglieder aus.
  • Du dokumentierst die Ergebnisse und Zwischenschritte und visualisierst diese
  • Du leitest auftretende Diskussionen als methodischer Helfer
  • Du hilfst der Gruppe weiter, wenn der Fortschritt ins Stocken gerät

Der Moderator mit inhaltlicher Verantwortung

Dieser Moderator Typ muss von unterschiedlichen Rollen Gebrauch machen. Normalerweise handelt es sich dabei um einen Vorgesetzten oder eine Führungskraft, der in der Gruppensitzung abwechselnd als klassischer Moderator auftritt, um dann wieder in die Rolle der Führungskraft zu wechseln oder mitunter nur als Teilnehmer agiert. Je nach Situation musst du dein Verhalten also anpassen. Am Ende bringst du aber immer deine eigenen Meinung in die Diskussion mit ein. Dabei dominierst du das Gespräch aber nicht mit deinen eigenen Lösungen, wenn diese den Ergebnissen der Gruppe widersprechen. Resultate aus der Gruppe wirst du immer akzeptieren als Moderator. Dafür musst du die Freiräume der Gruppe vorab geeignet definieren und klar machen, was du umgesetzt haben möchtest. Wichtige Aufgaben hierbei sind:

  • Du schaffst Freiräume und machst Regeln deutlich
  • Du wechselt zwischen den Rollen Moderator, Führungskraft und Teilnehmer
  • Du trägst die Verantwortung für die Überwachung der Nachhaltigkeit der Ergebnisse
  • Du hältst die Gruppe immer auf Zug und verhinderst Leerlauf

Dabei folgst du stets dem Grundsatz: So viel Moderation wie möglich und so viel inhaltliche Leitung wie nötig.

Du siehst in beiden Rollen als Moderator gibt es einiges zu tun. Die ergebnisorientierte Steuerung von Gruppen ist also gar nicht so einfach. Es gibt einiges zu tun und einiges zu beachten. Man kann sagen, dies ist die Königsdisziplin, weil sie viele Aspekte der Führung bündelt und in sich vereint. Wie immer gilt: Übung macht den Meister. Besonders wichtig ist hierbei die optimale Vorbereitung für die Teamsitzung. Wie das geht? Das zeige ich dir im nächsten Blogartikel.

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Ich freue mich auf dich… bleib mir gewogen.

Es grüßt dich herzlichst, dein Stefan Bartel!

SAFETY CULTURE COACH® & Experte für Führungskommunikation