Dein Unternehmen befindet sich bereits auf der dritten Stufe der Bradley-Kurve? Arbeitssicherheit ist also zu einem Selbstverständnis geworden? Du möchtest daher nun einige Sicherheitsbeauftragte bestellen? Sehr gut. Im Folgenden gebe ich dir einige wichtige Tipps, die dir bei der Entwicklung des Sicherheitsbeauftragtenwesen helfen werden.

Wie findest du die richtigen Personen für das Sicherheitsbeauftragtenwesen

Geeignete Mitarbeiter zu finden, kann sich bisweilen schwierig gestalten. Gerade, wenn man mehr als 2 oder 3 Sicherheitsbeauftragte bestellen will. Wir wissen bereits, Sicherheitsbeauftragte dürfen keine Führungskräfte sein. Darüber hinaus ist es eine ehrenamtliche Tätigkeit und die Personen müssen natürlich auch dafür geeignet sein. Meiner Erfahrung nach ist es umso einfacher Leute für diese Aufgabe zu finden, je weiter entwickelt die Kultur ist.

Ist es also recht schwierig für dich in deinem Unternehmen entsprechende Personen zu finden, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die Kultur noch nicht soweit ist. Ebenso kann es darauf hindeuten, dass das Unternehmen sich noch nicht auf der dritten Stufe der Bradley-Kurve befindet. Mein Tipp: scheint das Projekt des Sicherheitsbeauftragtenwesen schon daran zu scheitern, die gewünschte Anzahl an geeigneten Personen zu finden, sollte man die Position des Unternehmens in der Bradley-Kurve noch einmal überprüfen. Das ist wichtig, denn erst, wenn man auf der dritten Stufe steht, ist es empfehlenswert ein solches System einzuführen.

Ein möglicher Anreiz für das Sicherheitsbeauftragtenwesen

Auch, wenn es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelt, kann die Geschäftsleitung sich natürlich dennoch ein Anreizsystem überlegen, um damit einfacher die richtigen Personen für diese Aufgabe zu finden. Aus meiner Praxiserfahrung kann ich dir ein gutes Beispiel geben, wie du einen nachhaltigen Anreiz setzen kannst.

Jeder, der im Unternehmen künftig eine Führungsaufgabe übernehmen möchte (Teamleiter, Schichtleiter, Vorarbeiter etc.) muss vorher mindestens 2 Jahre als Sicherheitsbeauftragter arbeiten.

Das bringt mehrere Vorteile mit sich – natürlich auch für den Mitarbeiter selbst. Denn beweist er sich bei dieser Aufgabe ohne Weisungsbefugnis, zeigt das, dass er einen positiven Einfluss auf seine Kollegen hat und dem nächsten Entwicklungsschritt zur Führungskraft steht nichts mehr im Wege.

Wie lange sollte ein Mitarbeiter im Sicherheitsbeauftragtenwesen sein?

Gibt es das beschriebene Anreizsystem im Unternehmen, scheiden Mitarbeiter, die den nächsten Schritt gehen und zur Führungskraft werden, automatisch aus dem Sicherheitsbeauftragtenwesen aus. Das stellt eine gewisse Rotation und einen Wechsel im Sicherheitsbereich sicher. Ich empfehle generell einen Sicherheitsbeauftragten nur auf Zeit zu bestellen. 4 bis maximal 5 Jahre ist ein guter Zeitraum.

Während dieser Zeit werden die Mitarbeiter umfassend ausgebildet, was für ein anderes Bewusstsein und auch eine andere Sensibilität für das Unternehmen und für die Belange der Arbeitssicherheit sorgt. Das ändert natürlich auch die Einstellung der Mitarbeiter. Diese behalten sie bei, auch wenn sie nach ihrer Periode aus dem Sicherheitsbeauftragtenwesen ausscheiden. Bildet ein Unternehmen also nach diesem System seine Mitarbeiter aus und behält die Rotation bei, hat man nach einem gewissen Zeitraum eine hohe Anzahl an Mitarbeitern, die neben einer soliden Ausbildung eine optimale Einstellung vorweisen. Das ändert langfristig die Unternehmenskultur und nimmt einen intensiven Einfluss auf die Belegschaft. Das gesamte Qualifikationsniveau wird also höher.

Gewisse Handlungsspielräume sind notwendig

Für seine Aufgaben als Sicherheitsbeauftragter benötigt der Mitarbeiter bestimmte Handlungsfreiräume. Bspw. muss er freigestellt werden, um seine Aufgaben zu erfüllen. Pro Woche 15 oder 30 Minuten. Das reicht in der Regel vollkommen aus. Zudem müssen die Aufgaben genau festgelegt und mit einem abgestellten Manager aus der Geschäftsleitung vereinbart werden. Die entsprechende Unterstützung durch die Vorgesetzten vor Ort ist genauso entscheidend. Zudem muss dem Sicherheitsbeauftragten ein gewisser Status zugesprochen werden. Auch Ansehen und Wertschätzung muss den Mitarbeitern im Sicherheitsbeauftragtenwesen entgegen gebracht werden. Durch all das steigt die Bedeutung der Arbeitssicherheit im Betrieb und die Rolle als Sicherheitsbeauftragter wird von der Belegschaft als attraktiv empfunden.

Zum Abschluss noch ein Tipp von mir. Ich empfehle keine monetären Anreize für Mitarbeiter im Sicherheitsbeauftragtenwesen auszuloben. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass solch ein Bonus immer als zu wenig empfunden wird, für das was der Mitarbeiter im Gegenzug leistet. Besser geeignet sind bspw. Fortbildungen, Firmenbesichtigungen von Lieferanten oder Besuche von Tochtergesellschaften. Je nach Branche und Unternehmen gibt es verschiedene attraktive Anreize, die genutzt werden können, um das Sicherheitsbeauftragtenwesen attraktiv zu gestalten.

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Ich freue mich auf dich… bleib mir gewogen.

Es grüßt dich herzlichst, dein Stefan Bartel!

SAFETY CULTURE COACH® & Experte für Führungskommunikation